Gourmetrestaurant Anno 1640 Im Märchenhotel
➤ Kallenfelsstraße 27, 54470 Bernkastel-Kues (Bernkastel), Rheinland-Pfalz, Germany
Regionale Internationale Spezialitäten, Spezialitäten, Fastfood, Saisonal, Deutsch
"Ende der 4. Etappe von Piesport nach Bernkastel Kues.......wirklich wahrhaft schauriges Wetter an diesem Mittwoch. Nach dem Besuch von Thomas Haag im Schloss Lieser nahmen wir den Bus nach Bernkastel Kues und kehrten nicht auf den Moselsteig zurück für die letzten Kilometer. Irgendwann ist man so durchnässt, dass man sich nur noch auf eine Dusche freut. Der Bus setzte uns direkt am Markt in Bernkastel ab, so dass wir nur noch ein paar 100 Meter zur Kallenfelsstraße hochlaufen mussten, um das Märchenhotel zu erreichen. Und der Begriff Märchenhotel ist keine schlechte Wahl, Frau war hin und weg vom gestalterischen Konzept des Hotels. Jedes Zimmer hat einen Namen aus dem Grimm 'schen Märchenbuch und ist sehr liebevoll eingerichtet. Gut das wir auf einer Wanderung waren, sonst hätte ich meine Frau aus dem Rosenblütentapeten Himmelbett rosa Bettwäsche Traum nicht mehr heraus bekommen. Aber selbst ich als nicht so leicht zu umgarnender Mann muss gestehen, dass ich wenige Hotels kenne, die so liebevoll eingerichtet sind, leider untersagt das Hotel die Veröffentlichung von Bildern des Inneren, somit empfehle ich einen Blick auf die HP, das Dargestellte entspricht der Realität. Ich freute mich mehr auf die angekündigte Küche von Inhaber Stefan Krebs. Wir hatten einen Tisch im Restaurant serviert. Als wir kurz vorher vom Zimmer herab kamen, war unser Tisch nicht frei. Ein Regenschauer hatte Terrassengäste von draußen nach drinnen getrieben und uns den freien Tisch gekostet. Die Herrschaften waren aber am Ende Ihres Abendessens angelangt und der Service kredenzte uns für die Wartezeit einen Sekt aufs Haus. Rotkäppchen vielleicht, jedenfalls war er mir zu sec, vielleicht sogar zu demi sec......aber Frau mochte ihn. Ist ja das wichtigste! Wir konnten nach 15 Minuten an unseren Tisch und wurden mit den Karten versorgt. Es gibt ein tagesaktuelles Menü, Märchenmenü genannt, und eine nicht zu umfangreiche Karte. Mit dem Gebotenen kann auch der anspruchsvollere Genießer glücklich werden. Die Karten können auf der HP eingesehen werden. Auch die Gestaltung der Karte steht ganz unter dem Motto Märchen. Wir wählten beide die Vorspeise aus dem Menü vom 16.09.2015, geräuchertes Forellenfilet aus der Klosterfischerei Himmerod, serviert mit Apfel Meerrettich Sahne, Toast und hausgemachter Kräuterbutter. Die Forellenfilets kamen sehr mild auf den Teller. Mir, als selbst räucherndem Hobbyangler, etwas zu mild gesalzen, ergo ich hätte sie länger in der Lauge gelassen. Aber sie waren gut gegart, mit gutem Raucharoma und topfrisch. Die begleitende Meerrettichsahne war nicht zu scharf, gut ergänzt durch die Säure der Äpfel. Eine schöne Vorspeise, so durfte es weiter gehen. Zur Hauptspeise erwählte meine Frau: Das verhexte Kalb laut Karte: Kalbsbäckchen Erbsen Topinamburpüree Brotdreiecke. Die besonders geschmacksintensiven und durchwachsenen Kalbsbäckchen werden über fünf Stunden bei niedriger Temperatur gegart. Als Grundlage für das Brotdreieck, dient bei uns ein Semmelknödelteig. Ich habe nicht probiert, aber das Gesicht meiner Frau verriet absolute Zufriedenheit über das Gericht. Ich bestellte mir: Das Königsmahl laut Karte: Rumpsteak vom Freesischen Rind 250 g hausgemachte Rosmarin Pommes; Kräuterbutter Blattsalat; „Freesisch Rind“ am Knochen auf den Punkt gereift. Der Reifeprozess erfolgt in geschlossenen Räumen bei optimaler Temperatur. So entsteht Premium Qualität für hohe gastronomische Anforderungen. Beim lesen hatte sich die Lust auf tierisches Eiweiß gemeldet und obwohl ich den Abend vorher schon ein Roastbeef verspeist hatte, wollte ich doch schauen, wie gut das Fleisch, wenn es schon aus der norddeutschen Heimat kommt, gereift war. Das Rumpsteak bestellte ich medium rare. Der georderte Zustand des servierten Steaks war allerfeinst genau getroffen. Zart gereift, auf den Punkt gegart, war es ein Genuss. Einzig die Jus, die in einem Spiegel um das Steak lag, war nicht so schön. Ein so gutes Stück Fleisch kriegt nur Salz und Pfeffer verabreicht, mehr braucht es nicht. Die Jus war gut, hätte es aber für mich nicht gebraucht. Gute Kräuterbutter, frische Pommes und ein guter Salat machten das Essen rund und ohne Tadel! Und weil wir noch Hunger hatten bestellten wir uns als Dessert eine Käseauswahl: Der Frieder und das Katherlieschen Camembert de Normandie Weißschimmelkäse aus der Normandie, hergestellt aus Rohmilch. Morbier Halbfester Schnittkäse mit der markanten Kräutertasche in der Mitte. Hergestellt wird er in der Region Franche Comté aus Rohmilch. Fourme d´Ambert Edelschimmelkäse aus der Auvergne, hergestellt aus der Milch des Salers Rinds. Langres Weichkäse mit Rotkultur aus der Region Campagne Ardenne Expoisses Deftiger Käse mit gewaschener Rinde, hergestellt aus Kuhmilch. Chabichou du Poitou Weichkäse aus der Region Haut Poitou, hergestellt in der charakteristischen Form eines konischen Stumpfes. Reblochon AOP Halbfester Schnittkäse aus der Region Savoyen. Eifelfrischer „Natur“ Ziegenkäse vom Vulkanhof bei Gillenfeld. Gouda mittelalt vom Demeter Hof, Breit bei Wittlich. Quince cheese Aus Zucker und Honig eingekochter Quittenmus. Vine Nut Ihren köstlichen herb aromatischen, einmaligen Geschmack erlangen die grün geernteten Nüsse durch eine mehrtägige, aufwendige Verarbeitungsprozedur. Anschließend reifen sie mehrere Monate bis Jahre in einem gewürzten Weinlikörsirup. Ich verweise auf das Foto der Käseplatte (ich hoffe, das Hotel bezieht Speisen nicht in das Veröffentlichungsverbot ein), die Platte war komplett ein Genuss. Ganz besonders die Vine Nut, das waren unreife Walnüsse! So noch nie gegessen, ein ganz neues Geschmackserlebnis. Zwischenfazit Essen: uneingeschränkte Empfehlung meinerseits! Die Weinkarte ist ebenso gut sortiert wie die Speisenkarte. Es wird ein Pad gereicht und eine App hilft einem die angebotenen Weine zu selektieren. Wir entschieden uns für eine angebotene lokale trockene Rieslingspätlese von 2011, leider weiß ich den Winzer nicht mehr, für 29 EUR. Der Service musste uns leider mitteilen, dass dieser Wein nicht mehr verfügbar war. Und präsentierte eine etwas jüngere Alternative mit den Worten, so bekommen sie was ganz lokales, einen Doctor . Die Lage Doctor ist eine GG Lage quasi direkt hinter dem Haus und die Weingüter Wegeler erzeugen daraus einen trockenen Riesling. Diese Alternative wurde gerne gewählt, und ebenso für 29 EUR abgerechnet! Danke dafür an den Chef. Ein sehr feiner Wein! Zum Käse und zum Ausklang des Essens noch eine Flasche Barrique Spätburgunder vom Weingut FJ Regnery Jahrgang 2013 aus der Lage Klüsserather Brüderschaft! Noch ein ganz feiner Tropfen, ein sehr leckerer Spätburgunder. Zwischenfazit Wein: ein sehr glückliche Hand bei der Auswahl, die uns seelig freudig stimmte. Der Service ist vom Fach und agierte über den Abend ohne Fehl und Tadel. Nachschenken, abrufen weiterer Gänge, fundiertes Wissen über Speisen und Getränke, alles in Ordnung. So macht es wirklich Spaß sich bedienen zu lassen. Mit einem Espresso beendeten wir eines der besten Abendessen dieser Moselsteigwanderung. Absolute Empfehlung für Hotel und Restaurant. Wir kehren bei Gelegenheit sehr gerne wieder ein. PS auch am Abend des Himmelfahrtstages 2018 (10.Mai) hat uns das Restaurant sehr gut bekocht. Weiterhin absolute Empfehlung."