Wolferstetterbräu
➤ Stadtplatz 14, 94474 Vilshofen, Bayern, Germany
Spezialitäten, Bayerisch
"SERVICE: Was erwartet man in einem einfachen Wirtshaus (entschuldigung, mehr sind ihr nicht, das soll nicht böse gemeint sein, auch das muss man von einem Einmannbetrieb zur Mittagszeit erwarten, oder? Ich glaube nicht, dass es an Bäumen gerissen wird. Sie hat ihre Arbeit mit Pflichtbewusstsein und zumindest ohne große Fehler gemacht (die sofortige Abfrage der Getränke beim Erhalt der Karte zähle ich nicht mehr, zumal nicht in dieser Liga. Mehr aber auch nicht, daher gibt es 3 Sterne.
ESSEN: Die Speisekarte ist das übliche Brauhausangebot, bereits mit gewissen Gebrauchsspuren, die auch durch die Hände mehrerer Pächter gegangen sind. Das Angebot ist normal für ein Wirtshaus (verschiedene Salate, Suppen, Fleischgerichte), es ist in Ordnung, nicht überladen, da ist für jeden etwas dabei, die Preise sind relativ günstig. Im Winter (warum nur dann?) gibt es spezielle Angebote zum Mittagessen. Mit speziellen Mittagsangeboten kann man sich hier mitten in Vilshofen gut verpflegen, aber auch einige andere Gäste gelangen gut in den Laden, wenn man passende Gerichte wählt. Dann verdient man mit den Getränken... Ich habe ein Zigeunerschnitzel mit Pommes und Salat bestellt, das auch schon 2016 auf der Karte stand, ohne dass die Bedienung vorher Stellung nahm. Ich fand die Wartezeit relativ lang, fast zu lang für das Mittagessen, und sooooo viel war nun auch nicht los. Das Gefühl kommt auf, gibt es etwas zu kauen? Der Salat kam leider nicht vor dem Essen, sondern mit dem warmen Gericht (das sind die kleinen Patzers, mit denen man bessere Bewertungen bekommt). Der Salat war mit einem einfachen Essig-Öl-Dressing zubereitet (diverse Blattsalate, Tomate, Gurke usw.), meiner Meinung nach hat Salz und Pfeffer gefehlt (aber das ist in Pulver- oder Staubform im Glas auf dem Tisch vorhanden). Ansonsten waren die Zutaten frisch und ich habe schon viel schlechtere Salate bekommen. Das Zigeunerschnitzel war ein riesiges, relativ dünnes Stück Fleisch, das Comic-mäßig war; aus der Küche waren keine Klopfgeräusche zu hören, mit einer guten scharfen roten Sauce mit Paprikastücken. Von der Bisskonsistenz (und einem leicht säuerlichen Geschmack) hatte ich den Eindruck, dass sie aus dem Glas kam. Ich verstehe die Gastwirte, die sich jetzt beschweren: aber ich brauche keine ganze Paprika für das Schnitzel und wohin mit dem Rest, wenn keine weiteren Leute Zigeunerschnitzel bestellen? Ja wo? Im Salat natürlich. Insgesamt konnte man es gut essen, aber es war einfach nichts Besonderes, es entsprach dem Gesamtbild. Drei Sterne.
AMBIENTE: Das Ambiente ist schon etwas old school und vintage (auf Neudeutsch, ein Gruß aus den 80ern), das Gesamtbild hat sich über die Jahre entwickelt (hier ein Bild davon, als Dekorationsstück, für echtes Feeling ist es das nicht, es ist einfach ein Wirtshaus, das auch seinen Charme hat. Es gibt einige Plätze vor dem Haus auf dem Bürgersteig/Parkstreifen, die gemütlich sein könnten, wenn nicht ständig Autos mit Raubkopien vorbeifahren würden, inklusive Hupe-Konzert, und es stört nicht, dass die Insassen der Autos auf den Teller schauen können. Auch hier gibt es nur 3 Sterne.
SAUBERKEIT: Hier war ich angenehm überrascht, es war wirklich alles sauber, selbst versteckte Ecken und Staubfänger waren sauber. Auf der Fensterbank standen einige Topfpflanzen und ähnliches, die ich unauffällig ein paar Zentimeter zur Seite schob, und darunter fand ich... nichts. Also wird hier nicht herumgeputzt. Tatsächlich kann man vom Rest des Lokals nur Positives sagen. Daher gibt es hier 4 Sterne.
PLV: und FAZIT: Hier kann man recht günstig essen, auch das Bier (der Platz liegt direkt an der Brauerei) ist günstig (2,60 für ein halbes Weißbier), man kann nun keine große Kunst erwarten, aber auch keinen totalen Reinfall. Auf jeden Fall ist es eine Alternative zu den Golden M und den Dönerläden, wenn man etwas essen möchte. Letztlich: Wenn es sich ergibt, gerne wieder. Die Rechnung war ein paar Zahlen auf dem Block der Bedienung... dass es so etwas heute gibt, ein Schelm, der Böses dabei denkt. Daher keine Belege und somit keine Verifizierung."