Taverna To Beles
➤ Etzwiesensportplatz 3, 71522 Backnang , Baden-Württemberg, Germany
Meeresfrüchte, Griechisch, Fleisch, Käse, Huhn
"Es gibt ja Situationen da stöbert man einfach so im Netz um kurzfristig etwas Kurzweil zu finden. Und wenn man das ernsthaft macht, dann fällt einem auch ein Suchbegriff ein. Wahrscheinlich kam es genau so, daß ich mal nach Griechen im Großraum Backnang suchte. Oder war es der Vereinsheimtrend hier bei GG, der mich mal die Richtung einschlagen ließ. Es wird sich wohl nimmer aufklären lassen. Letztlich bekam ich das To Beles irgendwann nach dem Lockdown auf den Schirm und wollte es bei Gelegenheit mal besuchen. Kurioserweise ist ein hellenischer Kollege anschließend mit einer Trainingsjacke mit dem Schriftzug des To Beles aufgetaucht. Der Kollege ist Fußballtrainer und das Haus offensichtlich ein Sponsor. Beide Vereine haben aber nichts miteinander zu tun. Selbstredend wurde er dann interviewt und er meinte, daß dies mittlerweile der beste Grieche in Backnang wäre. Meinen Wunsch dort mal aufzuschlagen reduzierte das nicht gerade. Leider ist es nach wie vor so, daß wir etwas kurzfristig entscheiden müssen und ein erster Schuß ins Blaue vor den Betriebsferien Anfang August bis Mitte September, Auch solche Häuser wollen im Sommer, trotz vorangegangenem Lockdown Urlaub machen. Sei es um die Verwandtschaft am Mittelmeer zu besuchen oder eben weil der Betrieb durchgehend lief. Eben mit Abholservice etc. war nicht mit Glück beschieden. Alles voll und noch viele Bestellungen anstehend, hieß es. Aber diesmal hatte es geklappt. Da es meiner lieben Frau derzeit etwas stabiler und besser geht konnten wir schon Samstag um einen Platz für Sonntag fragen und der Herr am Telefon meinte nur: Einfach vorbei kommen. Hä? Ok, dann sollte es wohl so sein. Wir fühlten uns nicht verpflichtet und ließen den Sonntag und die persönliche Wohlfühlstimmung kommen. Irgendwann entschieden wir dann doch gegen Nachmittag dort aufzutauchen. Das To Beles ist im Vereinsheim der TSG Backnang. Das Areal liegt recht prominent, denn man nimmt es immer wahr, wenn man auf der B14 die Murrtalbrücke überquert. Selbst war ich aber noch nie dort. Parkplätze gibt es, ganz vereinsheimgemäß natürlich mehr als ausreichend. Und bei einem Fußballvereinsheim parkt man natürlich im gesperrten Zufahrtsbereich. Ist doch logisch, oder? Schließlich sind 50m eben 50m, die man später keine Luft mehr hat. Ja, der große Parkplatz beherbergte 5 Fahrzeuge und die Zufahrtsgasse deren gefühlte 50. Ordentlich was los hier! Der Terrassenbereich zwischen Vereinsheim und Sportplatz war gut belegt als wir ankamen. Ein gutes Zeichen. Wir kamen hin und warteten, bis einer der Kellner uns wahr nahm und wir unser Anliegen schildern konnten. Wir mögen uns einen der freien Tische aussuchen, wurde uns verbal und mit einer Handbewegung angedeutet. Was wir dann auch taten. Nur um 5 Minuten später dann doch näher ans Vereinsheim zu rücken, da im Schatten und im 21er Spätsommer die leichte Windbewegung dann doch recht unangenehm wurde. Egal, dann wurde vom freundlichen Kellner eben die kurz zuvor ausgebreitete Papiertischdecke ans Vereinsheim hingetragen. Mitsamt den beidseitig bedruckten DIN A3 Papierkarten. Wir halfen natürlich mit aber es schien sein Selbstverständnis zu sein dies eigenmächtig zu tun. Ich bemerke gerade, daß ich etwas ausschweife und nehme hier mal eine Abkürzung zum Essen. Getränke: MezzoMix 0,5L zu 3. Weizenbier 0,5L zu 3,50 Dieses Preisgefüge habe ich auch schon deutlich negativer in Bezug auf die alkoholfreien Getränke gesehen! Vereinsheim eben. Natürlich auch: Selbstredend, Zaziki 4. Und Pita, hier Afraki genannt, und es wurden, da kleiner, deren 4 empfohlen je 0,60 Kafteri 2. Saganaki 5. Garida Saganaki 14. Suzukaki 1,50 Bifteki Gemisto merida 8, Kotosuvlaki merida 2,50 Die Vorspeisen kamen nach ausgesprochen zügig. Der große Run schien wohl schon vorüber. Die Pita Afraki waren die aus dem regionalen EDEKA bekannten Gestalten und riefen bei uns jetzt nicht die große Begeisterung hervor. Sie kommen zwar vom „Janosch“ welcher eine griechische Großbäckerei hier betreibt, aber sie sind eben eher flach und unscheinbar. Das geht anderswo deutlich besser, wenngleich sie nicht wirklich schlecht sind/waren. Das Zaziki war dafür sehr gut! Selten solch ein cremiges Zaziki auswärts gegessen. Und sogar eine schmeckbare Spur Knoblauch war enthalten. Konnte was! Die ? Kafteri, scharfe Paprika, gegrillt hatte ich mir anders vorgestellt. Da dachte ich eher an ein Bündel mittelscharfer Pepperoni mit Knoblauch. Hier war es eine einzige Chili welche in einer sehr würzigen und wohlschmeckenden Ölbrühe lag. Die konnte durchaus was und war gegen Ende sogar richtig „Herz und Zungenerwärmend“. Was Anderes aber auch nicht von schlechten Eltern. Würde ich wohl auch wieder bestellen. Das Saganaki war, so wie es aussah, wohl der Friteuse entstiegen. Grundsätzlich nicht schlecht aber grundsätzlich auch absolut austauschbar. Wenigstens tropfte es nimmer. Aus der Pfanne schmeckt es normalerweise aber deutlich besser und intensiver. Wir waren gerade gemütlich am Vorspeisenvertilgen als ein anderer Kellner vorbei kam und Bifteki offerierte. Das Bifteki welches meine liebe Frau bestellte war mit Pommes und Zaziki aufgeführt. Die weiteren „Zutaten“, welche sie bestellte waren in der Karte auch als Einzelportionen offeriert. Daher die schiere Menge der gewählten Speisen. Das muß man doch auch mal ausnutzen sich hier durchzuprobieren. Irgendwie kam uns das aber sehr zügig vor. Und offensichtlich war dies auch irgendwie ein Missverständnis. Oder ein vergessenes Gericht. Egal. Aus dem Bifteki quoll schon der Käse sehr speicheltreibend aber die Pommes waren nur noch lau. Letzteres bemängelten wir dann beim Kellner so bald wir ihn erreichten. Es wurde dann selbstverständlich wieder mitgenommen. Aber das Gesicht des Kellners sprach Bände. Dumm nur, daß wir dies gesehen hatten. Sowas kann den Aufenthalt vermiesen! Alsbald kam aber das Bifteki dasselbe mit heißen Pommes wieder. Und die Pommes waren dann gut. Zwar Steakhousepommes aber wohl doublefried vermute ich aufgrund des Vorkommnisses mal, habe aber nicht genau kontrolliert ; Das Bifteki an sich war gut. Wie es sein soll, meinte meine Liebe. Einigermaßen gewürzt und schön zerlaufener Käse. Auch ein Spieß Kotosuvlaki merida Hähnchenspieß war geliefert worden. Dieser war nicht schlecht und noch angenehm saftig. Zum Suzukaki Hackfleischröllchen kann ich leider nichts mehr sagen. Ich selbst wollte eigentlich einen Gyrosteller bestellen. Bei der Bestellung wurde dies verneint. Ob der Spieß schon leer war oder ob es in der ersten Woche dies schlicht nicht gab konnte ich aus der gebrochenen Antwort des Kellners nicht herausfinden. Ich musste mich auf jeden Fall um entscheiden. Garnelen in Tomatenkäsesoße scharf also laut Karte Garida Saganaki sollten es als Alternative sein. Ich schrecke vor Meeresfrüchten in Tomatensoße grundsätzlich zurück. Tomaten und Meeresfrüchte passen an meinem Gaumen normalerweise nicht zusammen. Speziell Garnelen, wenn sie schon an Land sind sollten in ihrem neuen Habitat, namens Knoblauchöl, alternativ Kräuterbutter, am besten aufgehoben sein. Sagt mein Gaumen. Und hier war es nicht anders. Die Garnelen waren an und für sich ganz gut. Nicht totgekocht aber die ganze Komposition hatte mich nicht wirklich erreicht. Der Käse ich hätte mir es eigentlich denken sollen war Schafskäse und mitnichten verlaufen. Aber auch ansonsten hatte ich mit dem Gericht wenig Freude. Ich will dies aber nicht zum Nachteil bewerten, da es ja genau so in der Karte stand. Am Nachbartisch hatte sich währenddessen eine Familie breit gemacht der die Muttersprache der Küche nicht fremd war. Mit dieser hatte sich dann auch ein Kellner eine Weile unterhalten. Zwischen zwei Satzbrocken kam dann an uns gerichtet die Frage ob es denn schmecke. Mit vollem Mund, bzw. überrumpelt bejahten wir. Kritikpunkte braucht man bei einem solch vollen und gut laufenden Haus nicht anzubringen. So es denn überhaupt wahr genommen worden wäre. Letztlich orderten wir die Rechnung, bekamen einen ordentlichen Bon und machten uns auf den Heimweg. Satt, ja. Rundum zufrieden, eher nein. Die Anlage am Sportplatz ist schon schön. Kinder toben auf dem Rasen und Platz ist genug da. Das Nahe Viadukt nimmt man nur als interessantes Bauwerk wahr. Lärm ist keiner zu vernehmen. Drinnen ist brutalster Vereinsheimcharme der 70er. Da würde ich mich wahrscheinlich nicht wirklich wohl fühlen. Drinnen, und damit ein paar Stufen hoch, sind auch die Toiletten. Diese wurden durchaus seit den 70ern mal renoviert und machen einen passablen und, vor allem, sauberen Eindruck. Barrierefrei ist hier nur der Weg zum Vorplatz. Sonst nichts. Leider. Aber das kann dem Pächter nicht angelastet werden. Halt, nein, 20m vor dem Vereinsheim standen ein paar Modulbauten und auf einer davon war ein Toilettenzeichen. Könnte evtl. eine barrierefreie Toilette gewesen sein. Der Service hier ist vielbeinig und wir hatten es mit unterschiedlichen Kellnern zu tun. Der Umgang changierte zwischen sehr freundlich und teilnahmslos. Und, normalerweise klammere ich das Thema aus, aber hier fiel es schon massiv auf, Corona scheint irgendwie vorbei zu sein. Maske wurde, wenn überhaupt, meist auf Halbmast getragen bin ja schon froh, wenn das bei den Hosen nicht gemacht wird , Abstände gab es an den anderen Tischen eigentlich keine, zumindest nicht solche welche bekannte Vorgaben erfüllen würden, und Luka oder sonstige Nachverfolgungshilfsmittel bekamen wir nicht zu Gesicht. So sollte man nicht mit dieser fragilen Situation umgehen. Letztlich war es uns aber egal. Es war sicherlich nicht schlecht hier aber irgendwie zieht uns dennoch nichts mehr wirklich her. Da hat einfach an allen Punkten eine Kleinigkeit gefehlt. Nicht viel aber in Summe… "